Mein Kater der Stalker

Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung. I

Der Tag war lang, die Bahn bis zum Anschlag gefüllt und das Einzige, was jetzt noch hilft, ist ein heißes Bad. Schon immer ist das schaumige Gold meine Lösung für absolute Entspannung und rezeptfreies Allheilmittel. Das Schaumbad ist alle, aber was soll’s, ein kräftiger Schluck vom Shampoo tut’s auch. Während die Blubberblasen vor sich hin brutzeln und ich meine klammen Füße ins Wasser tauche, setzt bei mir schon die wohlige Entspannung ein. Ich schließe die Augen. Stille.


Das Einsetzen eines leisen Schnurrens. Ich versuche es so lange wie möglich zu ignorieren, öffne aber letztendlich doch die Augen. Und da sitzt er, der kleine Motor. Mein Kater Alfie an seinem angestammten Stalkerplatz. Genauso wie auf mich, scheint das Geräusch laufenden Badewassers auch auf ihn eine magische Anziehungskraft zu haben. Spätestens jetzt ist es bei mir mit der Entspannung vorbei. Ich fühle mich beobachtet. Während ich mich einseife, wird jede Bewegung genauestens observiert und mit einem mal lauterem, mal leiserem Schnurrkonzert kommentiert. Ich beschließe, mich nicht stören zu lassen und tunke unter, um mir die Haare zu waschen. Ich tauche nur halb wieder auf, die Ohren unter Wasser, die Arme auf dem Wannenrand und vollends im Genuss der Stille. Ich beglückwünsche mich zu meiner ausgereiften Meditationstechnik, als etwas Haariges wiederholt meinen Ellenbogen attackiert. Von meiner Position aus sehe ich nur, wie sich, in regelmäßigen Abständen, ein kleine, schwarze Pfote von außen die Wanne hochschiebt und dann energisch meine Aufmerksamkeit einfordert. Ich setze mich auf. Alfie auch, zurück zum Toilettendeckel mit bestem Ausblick. Wir starren uns an. Wer zuerst blinzelt hat verloren. Ich verliere. Während es sich mein Kater schnurrend gemütlich macht, versuche ich das gleiche. Wir beide schließen die Augen, ein Lid auf halbmast, den anderen fixierend.

Während ich probiere mich zu entspannen, tut er es aus vollen Zügen. Schön, dass ich heute wenigstens einem etwas Gutes tun konnte. Die Luft im Bad wird zunehmend tropischer und transpiriert den Raum langsam aber sicher zu einem Dampfbad. Gar nicht so Alfies Fall. Er scheint die Entscheidung zu fällen, dass wir beide nun genug entspannt hätten und springt nach einem missglückten Versuch, beim zweiten Mal eher ungalant auf den Wannenrand. Langsam spaziert er auf mich zu, während ich zwischen Augenrollen und Mutterinstinkt schwanke und jeden Moment bereit bin, ihn aufzufangen, sollte er mal wieder das Gleichgewicht verlieren. So eine nasse Katze ist ja nun auch wirklich kein Spaß.


Als er vor mir steht und seine Nase an meine drückt, bricht mein Widerstand und ich gebe auf. Resigniert seufze, ich streichle ihn und atme seinen Geruch nach Truthahn-Leber-Nassfutter ein. Hat er mich doch wieder zum Schmelzen gebracht. Ich steige aus der Wanne und nehme mir fest vor, ihn bei seinem nächsten Nickerchen so lange anzustarren, bis er richtig unentspannt ist.

Google Analytics deaktivieren

6 Replies to “Mein Kater der Stalker”

  1. Merle says:

    Oh, mein Gooooott! So süüüß, der Kleine! Konntest du ihn mittlerweile auch nervös machen? 😄

    Antworten
    1. Fridlaa says:

      Haha, ich arbeite noch dran. Sobald ich es geschafft hab, kommt die Fortsetzung… 😉

      Antworten
  2. Cafe Rule says:

    Right away I am going away to do my breakfast, later than having my breakfast coming again to read additional news.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert