Das Leben am Platzlimit

Fridlaas erste eigene Wohnung

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Und dann ist es soweit: das Studium ist vorbei, der Abschluss ist in der Tasche und jetzt heißt es: raus in die weite Welt. Für meinen Wunschort muss die Welt damals gar nicht so weit sein, denn es zieht mich ins 2,5 Stunden entferne Berlin. Die Tatsache, dass das Finden einer ordentlichen Wohnung in der Hauptstadt einem 6er im Lotto gleichen soll, kann ich mir in meinem studentischen Übermut gar nicht vorstellen. Hab ich mich doch gleich bei meiner ersten Besichtigung in dieses niedliche Hinterhof-Apartment verliebt und sogar sofort den Zuschlag bekommen. „Easy!“, denke ich und bin so gar nicht stutzig über den einladenden Kellergeruch, der mir beim Öffnen der Tür entgegen wogt. „Einfach mal lüften“, sage ich mir und ziehe ein, in meine erste eigene Wohnung in Berlin. Und damit beginnt es: Das Leben am Platzlimit.

Nun gut, wer in Berlin leben will, muss leiden.

Das Leben am Platzlimit - Fridlaa zieht in ihre erste eigene 30 Quadratmeter Wohnung nach Berlin mit 1,5 Zimmern und Dusche

Die Wohnung

Mit ihren 30m2 und 1,5 Zimmern ist diese Wohnung definitiv nix für ausladende Dekoration und doch danke ich beim Renovieren dem Allmächtigen, dass sie nicht einen Quadratzentimeter größer ist. Als ich zuerst die knallgelben Wände, gepaart mit türkis farbigen Akzenten, schweißüberströmt weiße und anschließend zur Grundreinigung auf meinen Knien durch die Zimmer robbe, sind bereits alle Gliedmaßen taub. Nix da mit jugendlichen Kräften, selbst eine Woche später fallen mir noch die Chicken Wings aus den zitternden Händen. 

“Nun gut, wer in Berlin leben will, muss leiden.”, denke ich. Und mit mir, die Geldbörse. Wie sehr, diese Wohnung an meinen Finanzen zerren wird, ist damals noch nicht klar. Sicher ist nur, dass auch schon zu Beginn 500€ warm fast die Hälfte meines Einsteiger-Hauptstädter-Einkommens auffressen.

Das Leben am Platzlimit - Fridlaa ihr Duschbadezimmer in ihrer kleinen ersten Wohnung Berlin mit 1,5 Zimmern

Der Umzug

Der Umzug, den wir damals zu zweit wuppen, ist schon fast erfolgreich vollzogen, als uns mein massiver Kleiderschrank fast einen Strich durch die Rechnung macht. Völlig entnervt und den Tränen nahe, habe ich aber auch jetzt wieder Glück. Denn das Schicksal schickt mir, in der rechten ihren Döner, in der linken die Kippe haltend, Ali und Hassan, nebst 3 Freunden vorbei, die ihre Hilfe anbieten und innerhalb von 2 Minuten den Schrank in die Wohnung wuchten. Den Schrank und ein wenig Hausflur-Putz und Geländer-Lack. Kannste sagen, was de willst. Ich liebe Berlin. Schon jetzt. (Der Kleiderschrank musste kurz danach wieder ausziehen und wurde nach 5 Minuten auf offener Straße freudig zu den Nachbarn gegenüber geschleppt.)

Das Leben am Platzlimit – Pragmatisch und Praktisch

Meine erste Einrichtung ist damals eher studentisch, denn aristokratisch. Viele meiner WG-Möbel ziehen mit ein, aber auch mein ganzer, neuer Stolz: das Ikea Leder-Sofa, auf das ich so lange gespart habe. In meiner neuen Wohnung geht’s um Pragmatismus, Mobilität und jede Menge kleine, versteckte Plätze, an denen man Dinge verstauen kann. Dichter, als geruchlich, komme ich nicht an einen Keller ran und auch einen Dachboden gibt es nicht. Das heißt, was nicht auf 30m2 passt, das wird nicht gebraucht.

Fridlaas Mini-Schlafzimmer mit Bett und offenem Kleiderschrank in ihrer kleinen ersten Wohnung Berlin mit 1,5 Zimmern

In meinem ca 8m2 großen Schlafzimmer, nutze ich ein recht hohes und knapp 4m2 großes Bett, damit ich mir eine zweite Ebene schaffe und darunter alles unnötige, aber unentbehrliche verstauen kann. Die zwei, vom Kleiderschrank übrig gebliebenen Roll-Schubladen, dienen als mobile Lagerungskisten und schaffen gleichzeitig einen Sichtschutz für unter das Bett. Zumindest ein bisschen… 😉

Ich nutze für mein großes Bett eine 1,40 x 2m Matratze, so bleibt mir noch Platz, mit einem Brett einen 40cm breiten und 2m langen Beistelltisch zu zaubern.

Blick in Fridlaas Mini-Wohnzimmer mit IKEA Sofa und DIY Esstisch in ihrer kleinen ersten Wohnung Berlin mit 1,5 Zimmern

In meinem Wohnzimmer wird das Kallax-Regal damals zum Allrounder. Bücher-, Ordner-, Fernseh-Kommode und auch mein Schreibtisch baue ich aus ihm. Studentische Nachwehen würde ich sagen, aber sehr günstig und praktikabel. Auch in dieser Wohnung zweckentfremde ich schon den kleinen Tritthocker. Mit einem Fake-Fur wird er zu einem bequemen Stuhl, wenn er gerade nicht gebraucht wird.

Aus einfachen Baumarkt-Materialien baue ich mir später einen anklappbaren Esstisch, der bei Bedarf zu einem 80x80cm Tisch aufgebaut und bei Nicht-Nutzung zu einem erweiterten Fensterbrett-Vorsprung wird. 

Fridlaas Mini-Wohnung mit 30 Quadratmeter und nur 1,5 Zimmern im Hinterhof von Berlin

Meine Handtücher und Bettwäsche lagern gemütlich in den zahlreichen Küchenschränken und brauchen deshalb keine extra Regale.

Das Leben am Platzlimit - Carlas 30 Quadratmeter und nur 1,5 Zimmern im Hinterhof von Berlin und deer Blick in die offene Küche

Das Ende

Nach einem Jahr eingelebt, endet das Abenteuer „Erste eigene Wohnung“ allerdings vorerst. Mit der Zeit ist der Kellergeruch zu meinem Signature-Duft geworden und meine Birkenstocks um ein Feature reicher, denn sie sind jetzt mit grünem Fell überzogen. Ich wünschte es wäre Fake-Fur. Ist es aber nicht. Nicht nur meine Schuhe, auch meine Bücher, Kleidung und letztlich die Tapete werden feucht-grün. 

Carlas Mini-Wohnung mit 30 Quadratmeter und nur 1,5 Zimmern im Hinterhof von Berlin und deer Blick in die offene Küche

Lange Story kurz: wochenlange Streitereien, Schimmelkratzen, Negierungen der Verwaltung und letztlich horrende Wasser- und Heizkostennachzahlungen, ob eines passionierten Baders in der Nachbarwohnung, und das Abenteuer „Erste eigene Wohnung“ in Berlin endet. Und führt direkt zur „zweiten eigenen Wohnung“. Vielleicht ist es ja diesmal der Hauptgewinn?

Eine Fortsetzung, nebst Einblicken in die nächste Wohnung gibt es ganz bald. Bis dahin kannst Du ja schonmal in meiner jetzigen Wohnung und auf Instagram schnökern.

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